top of page
Suche
janickdennebaum

Always start with your „WHY“- Wie du mit dem Golden Circle deinen Weg findest!

Aktualisiert: 28. Juli 2021


Wir haben uns bereits mit dem Menschenbild und dem Growth vs. Fixed Mindset befasst, nun ist es Zeit noch tiefer in unsere Vorstellung von „MindUp!“ einzusteigen.

Nur sehr wenige Menschen können auf Anhieb sagen was sie im Leben antreibt, was ihnen wirklich wichtig ist oder warum genau sie etwas tun. Damit sind wir direkt im Kern der Problematik, die bei Veränderungen immer einher geht. Um sich die Situation besser vorstellen zu können, nutzen wir gerne das Beispiel eines Navigationssystems im Auto. Was macht das Navi immer zu erst, noch bevor wir eingeben wo wir hinwollen? Es fragt nach unserem Standort! Das ist aber bei uns Menschen leider nicht so einfach wie bei einem Navi im Auto, denn das muss nur über den Satelliten erfragen, wo wir stehen. Bei uns Menschen ist dieser Vorgang etwas komplexer. Um dieses Phänomen greifbarer zu machen, kommen wir zu einem konkreten Beispiel. Kommt es exemplarisch zu einer allgemeinen Unzufriedenheit im Job, die man zu nächst gar nicht genauer begründen kann, braucht es einen tieferen Blick auf die aktuelle Situation.


Für diesen aus meiner Sicht ersten Schritt der Selbstreflexion, möchte ich euch ein Tool zeigen welches euch dabei helfen soll euren Weg zu finden. Der Golden Circle von Simon Sinek folgt dabei drei zunächst simplen Fragen und startet mit dem “Warum”, welches im Anschluss dabei hilft das “Wie” zu beantworten, um dann erst auf das “Was” einzugehen. Die Philosophie hinter dem “Why, How, What” Konstrukt entstammt dem St. Galler Management Modell, welches erstmals 1972 veröffentlicht wurde. Hier stehen die 3 Fragen für das Normative Management (Warum), das Strategische Management (Wie) und das Operative Management (Was).


Aus diesem Grundgedanken können wir einiges lernen. Ausgangspunkt für alle Veränderungen sollte also das „WHY“ sein. In der deutschen Übersetzung geht hier das Wort „Warum“ hervor, wird aber dem Gedanken und der Intention von Sinek nicht ganz gerecht. Denn im eigentlichen Sinne geht es noch ein Stück weiter und beschreibt deinen ,,Purpose“. Beschreibt also nicht nur das banale warum, sondern neben der Intention auch die Sinnhaftigkeit. Kommen wir zurück zu unserem Beispiel. Es braucht zunächst immer einen Anlass oder einen Impuls, der uns dazu anregt unsere aktuelle Situation zu hinterfragen. Wir steigen mit dem Warum ein, denn wir wollen verstehen und fassen können was uns an der aktuellen Situation konkret unzufrieden macht. Das können zunächst einfache und banale Dinge sein, die symbolisch für einen tieferen Sinn stehen, entgegen unseres Purpose. Wer kennt es nicht, mit einer neuen Idee im direkten Arbeitsumfeld an seinen Vorgesetzten heranzutreten. Wir präsentieren stolz unsere Gedanken und bekommen zur Antwort „Das ist ja schön und gut, aber was ist denn mit dem Vorgang XY? Der sollte doch langsam mal fertig werden!“. Ein solches Feedback stößt uns negativ auf, doch warum ist das so? Wir müssen uns nun selbst hinterfragen Warum und Wofür wir etwas daran verändern möchten und auf welcher Ebene uns die Reaktion ärgert. Sind unsere moralische Glaubenssätze und Überzeugungen verletzt? Sehen wir unsere persönlichen Kompetenzen in Frage gestellt? Oder ist die Erreichung unserer Ziele gefährdet? Mit solchen Selbstreflektionsfragen müssen wir nun immer tiefer nach unserem Problem graben und herausfinden was im Ursprung hinter unserer Unzufriedenheit steht. Je intensiver wir in die Materie eintauchen, desto näher kommen wir unserem Selbstbildnis und den Werten für die wir wirklich stehen.


Das klingt zunächst sehr einfach, aber ihr werdet feststellen, dass diese Fragen oftmals sehr schwierig zu beantworten sind. Wer das „Warum“ für sein Leben kennt, der wird auch das „Wie“ und das „Was“ finden. Stelle dir mal die Frage welche 3 Dinge dir im Leben am Wichtigsten sind. Ist es finanzielle Unabhängigkeit, Gesundheit, Familie, Freunde, eine sinnstiftende Aufgabe, Spaß oder Macht? Es gibt viele Dinge die uns hier einfallen und alle haben vermutlich auch ihren Reiz. Aber Warum genau ist mir beispielsweise Gesundheit so wichtig? Welche Erfahrungen habe ich im Leben gemacht, die dazu führen, dass gesund zu sein für mich immer an erster Stelle steht? Oder was genau hat dazu geführt, dass finanzielle Unabhängigkeit in all meinen Entscheidungen die wichtigste Rolle spielt? Wenn wir es schaffen einmal hinter diese Floskeln zu schauen und das Warum beantworten können, dann können wir uns Gedanken um unser Ziel machen und weiter noch, wie wir vorgehen können, um unser Ziel zu erreichen. Um herauszufinden was unsere Grundhaltung ist, braucht es also immer wieder konkrete Situationen, die wir, wie in unserem Beispiel analysieren können.


Selbstreflexion spielt in unserem Leben eine große Rolle. Wir nehmen uns immer wieder bewusst die Zeit, uns bei einer Tasse Kaffee Gedanken darüber zu machen, was in letzter Zeit passiert ist? Was genau wir gemacht haben? Was gut und was schlecht gelaufen ist? Wie zufrieden wir mit dem Ergebnis sind, aber vor allem Warum uns das wichtig ist, wie wir dorthin gekommen sind und was wir daraus gelernt haben? Wenn wir wirklich sagen können, welche Werte uns im Leben wichtig sind und vor allem Warum, dann haben wir den tieferen Sinn für das gefunden was wir tun oder noch tun wollen.


Haben wir diese Grundlage geschaffen, kommen wir zum nächsten Schritt, dem HOW- also zu der Frage wie genau wir unser Ziel erreichen können. Welche Kompetenzen brauche ich, um mein Ziel zu erreichen? Welche Unterstützung ist dafür nötig? Und ebenfalls sehr wichtig, welche Ressourcen bringe ich bereits dafür mit? Wir kommen so von der normativen Ebene zur unserer persönlichen Bewältigungsstrategie. Aus unserer Unzufriedenheit im Job, bezogen auf das Feedback unseres Vorgesetzten im Beispiel, müssen wir nun Konsequenzen ziehen. Möchten wir etwas an der Situation verändern und wenn ja, was? Wir brauchen nun gute und konkrete Ziele, die wir erreichen möchten. Hier ist es wichtig, alle gesammelten Werke wie Erfahrungen, Werte, Gründe und unsere Vision zusammenzuführen und einen groben Plan zu schmieden. Die formulierten Ziele sollten dabei immer konkret, realistisch und umsetzbar sein. Auf das Thema „Ziele setzen“ werden wir in einem weiteren Blogeintrag nochmal genauer eingehen. Habe ich mir meine Ziele gesetzt, dann geht es weiter.


Der Weg einer Veränderung sieht immer sehr individuell aus, so kommen wir auf die operative Ebene, dem WHAT- Was können wir konkret tun? Das Vorgehen ist dabei oftmals eher iterativ, das bedeutet man probiert viele Dinge aus und findet so möglichst schnell die beste Lösung für sich und sein Problem. Es geht um ganz konkrete Aktionen und Handlungen, die uns unserem Ziel immer ein Stück näher bringen. In dieser Phase versuchen wir auf Grundlage unseres „WHY“ die Ziele umzusetzen. Hier gilt die Devise, probiert doch einfach mal was Neues aus! Wir alle kennen die Aussage „Das haben wir immer schon so gemacht“, „Das hat bisher noch immer funktioniert“ usw… Wir befinden uns in einer kreativen Phase und uns sind keine Grenzen gesetzt. Das Einzige was uns hier oftmals bremsen kann, sind wir selbst.


Letztlich sollten wir uns aber bei jedem Schritt hinterfragen, ob wir unserem WHY noch entsprechen und so noch auf Kurs sind. Der Bezug zu unseren Werten, unserem Purpose entscheidet letztlich darüber, wie erfolgreich unsere Handlungen sind. Außerdem kann uns die Frage nach dem Warum oder Wofür auch immer wieder motivieren und daran erinnern, warum wir dieses Projekt angegangen sind. Den Golden Circle können wir so also auch Reverse zur Reflexion oder zur Retrospektive nutzen. Hier schauen wir uns unsere konkreten Aktionen und Handlungen an, gleichen sie mit unseren gesteckten Zielen ab und fragen uns letztlich was dahinter steht und stand, um uns dem Kern und Grund unseres Problem wieder anzunähern. Hier können wir gut reflektieren, was konkret uns dabei geholfen hat erfolgreich zu sein und was uns eher daran gehindert hat. Wir sollten so immer wieder bewusst Reflektionsschleifen einbauen, um unseren Fokus nicht zu verlieren.


Der Golden Circle kann so zwar als grober Fahrplan für Veränderungen dienen, für uns stellt er jedoch eher eine Philosophie und Grundhaltung dar. In unserer Generation ist die Frage nach dem Warum immer weniger geworden. Wir nehmen viele Dinge für Selbstverständlich und machen uns leider zu selten Gedanken darüber was wir wirklich wollen und was wichtig für uns ist. Jeder Einzelne von uns hat unterschiedliche Vorraussetzungen, sei es finanzieller Art, gesundheitlich oder familiär. Es gibt einige Einflüsse die uns von Anfang an prägen, so auch unser Mindset. Aber wir möchten euch dazu animieren, den Grund zu finden warum wir morgens aufstehen- „Always start with Your WHY!“


Fragen zur Selbstreflexion:

Was sind die 3 wichtigsten Dinge in meinem Leben?

In welcher konkreten Situation kann ich den Golden Circle selbst einmal ausprobieren?

Mein Purpose- Woran denke ich als erstes?

Warum tue ich das gerade?





52 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


Beitrag: Blog2_Post
bottom of page